Samstag, 31. Mai 2014

Das Doppel Teil 1 - Involtini di Pollo mit Schinken und Basilikum

Am Wochenende wollte ich mal kein Rind auf den Grill legen. Da ich gemütlich mit meiner Freundin grillen wollte, haben wir uns für für die Involtini entschieden.  Dazu gab es als Vorspeise ein weiteres Rezept aus der Grillbibel - Bruscetta mit gegrillter Paprika und Speck.
Mein Fazit vorne weg: zwei Sachen auf einmal artet in Stress aus. Besser man konzentriert sich auf ein Rezept.
Hier nun der erste Teil, in dem ich Involtini di Pollo mit Schinken und Basilikum vorstellen möchte.

Wir haben zunächst Hähnchenbrustfilet, Käse und rohen Schinken eingekauft, der Rest war zum Glück schon vorhanden.
Das Rezept schlägt Provolone vor, dieser war in meinem REWE Markt leider nicht zu bekommen so das wir auf Pecorino Käse ausgewichen sind. Der sollte an fast jeder Käsetheke verfügbar sein.


Zunächst mussten wir das Filetherz entfernen, es eignet sich super als Snack, falls man schon während der Zubereitung Hunger hat, einfach etwas würzen und kurz auf den Grill damit.
Anschließend haben wir dann die Hähnchenfilets breit/platt geklopft. Ich würde empfehlen, Backpapier drunter zu legen und das Filet mit etwas Folie abzudecken. So bleiben der Tisch sowie der Hammer sauber und das Fleisch zerreißt nicht so schnell.
Jetzt das Ganze mit Salz, Pfeffer und Knoblauchgranulat würzen. Das Knoblaugranulat ist recht intensiv, also sparsam würzen.

Nach dem Klopfen und Würzen das Filet mit Schinken, Käse und Basilikum belegen und einrollen. Am Anfang erschwert der harte Käse das Rollen aber mit etwas kraft und Fingerspitzengefühl kriegt man ganz ansehnliche Involtini hin. Nach dem Rollen haben wir die Roulade mit Küchengarn zusammengebunden, damit sie hält, alternativ gehen auch Zahnstocher, diese sollte man kurz in Wasser einlegen, damit sie über dem Grill nicht "kokeln".

Für den Tomatensaucenspiegel kann man einfach passierte Tomaten in der Dose/Glas kaufen und im Topf mit auf den Grill stellen. Die Involtini bringen schon genug Geschmack mit, so dass man die Sauce nicht würzen muss.

Die Involtini haben wir auf der direkten Seite ca. 6-7 Minuten von allen Seiten gegrillt und anschließend auf der indirekten Seite bei geschlossenem Deckel für 5 weitere Minuten ruhen lassen.
Man sollte sichergehen, dass das Involtini "durch" ist, da Hähnchenfleisch ggf. mit Bakterien belastet sein kann. Hierzu einfach eins vom Grill nehmen und schräg in der Mitte durchschneiden. Wenn das Fleisch noch rosa ist einfach noch etwas länger ruhen lassen. Ansonsten hat man schon den ersten Schritt fürs Anrichten erledigt.
Etwas Tomatensauce auf den Teller geben und dann zwei Involtinihälften darauf legen. - Fertig!








Zutatenliste: (Für 4 Personen)

  • Fleisch:
    • 4 Hähnchenfilets hälften (1 Hälfte pro Person)
  • Für die Füllung:
    • Ein Bund Basilikum
    • 80g roher Schinken (z.B. San Daniele oder Parmaschinken)
    • 100 gramm bzw. 4 große scheiben Käse (Pecorino oder Provolone)
  • Zum Würzen:
    • Salz & Pfeffer
    • Knoblauch granulat
  • Für die Sauce:
    • 400 - 500 ml passierte Tomaten
Getränkeempfehlung:
Aus meiner Sicht passt hier ein einfacher Weißwein perfekt. Mit einer Flasche Riesling harmoniert das Gericht sehr gut.

Freitag, 23. Mai 2014

Afterworksteak - Hawaiianischer Bürgermeisterbraten mit Orangensauce

Gestern war es wieder so weit. Steffen war ganz begeistert von unserem Flank Steak und so mussten wir möglichst schnell das nächste Rezept angehen. Von meinen ersten beiden Posts auf diesen Blog angefixt hat sich mein Arbeitskollege Jan auch noch kurzfristig entschlossen mitzugrillen.
Da wir uns zu einer reinen Herrenrunde zusammengefunden haben, war klar, dass wir ein großes Stück Fleisch machen wollen.
Wir entschieden uns für den Hawaiianischen Bürgermeisterbraten mit Orangensauce.

Das Bürgermeisterstück wird auch gern Pastorenstück genannt. In manchen Gegenden nennt man es aufgrund seiner Form auch Frauenschuh. Es liegt oberhalb der Kugel der Keule vom Rind und ist besonders zart, da es fast ausschließlich aus Muskelfleisch besteht.
Die meisten Stücke haben um die 1,5 kg Gewicht, wir hatten unseren Hunger etwas unterschätzt und ein kleines 1 Kilo Stück gekauft. Das war, wie sich später herausstellte, ein Fehler.


Das Fleisch musste zunächst in Form gebracht werden. Dafür entfernten wir das äußere Fettgewebe und die Silberhaut. Die Silberhaut würde auf dem Grill zäh werden, das äußere Fettgewebe verhindert ein gutes Grillergebnis.
Aus Olivenöl, geriebenen Ingwer, Meersalz, gepressten Knoblauch, Vollrohrzucker und Chili-Knoblauchsoße haben wir eine Würzpaste gezaubert. 
Beim Vollrohrzucker kann man unraffinierten nehmen, dieser wird auch Muscovado genannt, das gibt dann eine angenehme Konsistenz mit einer leicht malzigen Note. Alternativ geht auch ganz normaler brauner Zucker. 
Die Chili-Knoblauchsoße gibt es im gut sortierten Supermarkt, falls man es da nicht findet, wird man im Asialaden auf jeden Fall fündig.
Olivenöl kann auch durch Erdnussöl ersetzt werden, damit man nicht das Risiko hat, dass das Olivenöl durch das scharfe Angrillen bitter wird.
Das Bürgermeisterstück großzügig mit der Paste von allen Seiten bestreichen und mindestens 30 Minuten ruhen lassen - gerne auch länger.

Für die Sauce mussten wir lediglich Orangensaftkonzentrat, Vollrohrzucker, Apfelessig und Sojasauce zusammenmischen und im Topf köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht war.
Leider hatte ich kein Orangensaftkonzentrat zur Hand und wusste auch nicht, wo es so etwas gibt. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und einfach eine Flasche puren/frischen O-Saft in einem/r großen Topf/Pfanne langsam reduzieren lassen. Das ist auch irgendwie Orangensaftkonzentrat.

Als nächstes wurde der Grill ordentlich angefeuert. Wie auch schon im vorherigen Post teilten wir den Grill in eine direkte und indirekte Zone auf. Das Bürgermeisterstück wurde auf der direkten Seite ca. 4 Minuten von jeder Seite gegrillt. Falls noch etwas von der Gewürzpaste über ist, kann man diese noch zusätzlich über das Fleisch pinseln.
Nachdem das Fleisch eine schöne Bräunung bekommen hat, hoben wir es auf die indirekte Seite und ließen es dort unter dem geschlossenen Deckel weiter garen. Das Original-Rezept sagt hier ca 15-20 Minuten, was in unserem Fall zu lange war. Dies könnte an der recht hohen Temperatur (230°C) oder an dem kleinen Stück gelegen haben, unseres war auf jeden Fall nach ca. 15 Minuten "medium".
Wer ein Kerntemperaturthermometer zur Hand hat, kann dies hier wunderbar zum Einsatz bringen. 

Das Fleisch kann man im Anschluss noch 10 Minuten in Alufolie wickeln und ruhen lassen, damit sich der Fleischsaft setzen kann. Bei uns war es aufgrund des weit fortgeschrittenen Garprozesses nicht nötig.

Das Ergebniss konnte sich schmecken lassen. Die Würzpaste brachte eine tolle Schärfe mit sich und die süße Soße brachte eine weitere Geschmacksrichtung, die hervorragend mit der Schärfe harmonierte.

Um hier ein weiteres Feedback umzusetzen, will ich noch eine Getränkeempfehlung abgeben. Das Fleisch ist zusammen mit der scharfen Würzpaste sehr dominant und die süße Sauce auf Orangenbasis ist ebenfalls sehr geschmacksintensiv. Hierzu passt in jedem Fall ein herbes Bier. Alternativ kann man einen sehr leichten Weißwein nehmen, der gar nicht erst den Anspruch hat, im Geschmack zu dominieren, also Weißburgunder bzw. Pinot Grigio oder wer etwas mehr Säure mag, kann auch einen Riesling nehmen.

Lasst es euch schmecken!



















Zutatenliste:

  • Fleisch:
    • 1 Pastorenstück (ca. 1,2 bis 1,7 Kg)
  • Für die Würzpaste:
    • 2 EL Öl - Erdnussöl wäre am besten, es geht aber auch Oliven-/Raps-/Sonnenblumenkernöl.
    • 2 EL fein gehackter Ingwer
    • 2 EL Vollrohrzucker - Es geht auch der normale Rohrzucker, der noch von der letzten Caipirinhaparty über ist.
    • 2 gepresste Knoblauchzehen
  • Für die Sauce:
    • 1/4 L Orangensaftkonzentrat - Wer das nicht zur Hand hat, kann wie oben beschrieben einfach 1 Flasche frischen O-Saft herrunterreduzieren.
    • 2 EL Vollrohrzucker
    • 2 EL Apfelessig
    • 2 EL Sojasauce - Wer die Sauce nicht ganz so süß mag, nimmt etwas mehr.

Dienstag, 20. Mai 2014

DFB Pokal Finale - Asiatisches Flanksteak mit Spargel

Am vergangenen Wochenende fand das DFB-Pokalfinale statt und ich hatte ein paar Leute zum Grillen eingeladen. Also die perfekte Gelegenheit, das zweite Rezept aus der Weber Grillbibel auszuprobieren.

Bei der Zubereitung hatte ich Unterstützung durch meinen Fussball-Leidensgenossen und Grilllehrling Steffen. Gemeinsam entschieden wir uns für das "Asiatisch gewürztes Flank-Steak mit grünen Spargel und Gomasio".

Ein Flank-Steak ist im Prinzip der Bauchlappen des Rinds. In Deutschland genießt dieser Cut noch den Status "Geheimtipp" und ist nur im gut sortierten Fachhandel erhältlich.




Als erstes haben wir die Marinade aus Essig, Soja-Soße, Zucker, Knoblauch, Zwiebeln, Koriander und eingelegten Peperoni gemischt. Das Originalrezept sagt hier eigentlich Reisweinessig und Samba Oelek, was ich allerdings nicht zur Hand hatte. Stattdessen entschieden wir uns für normales Branntweinessig und eingelegte Peperoni.
Das Fleisch konnte über 4 Stunden in einer Schale im Kühlschrank marinieren und wir hatten unterdessen Zeit, alles für die Fußballparty vorzubereiten. Ich habe es jede Stunde einmal gewendet, damit es schön gleichmäßig durchziehen konnte.

Für das Gomasio haben wir die Sesamsamen in einer Pfanne angeröstet und mit Meersalz im Mörser kleingestoßen. Gleichzeitig haben wir ein Bund Spargel gewaschen, geschnitten, mit Öl bepinselt und Meersalz bestreut.
Gomasio ist ein traditionelles japanisches Gewürz, das lediglich aus Sesam und Salz besteht.

Den Spargel habe ich zu Anfang ( 1-2 Minuten) direkt über der Kohle gegrillt, damit dieser schön braun wird. Sobald einem die Bräunung gefällt, legt man die Stangen auf etwas Alufolie in die indirekte Zone des Grills. Nach etwa 10 Minuten sollte der Spargel gar sein. Wenn man den Deckel schließt, gart dieser noch schneller.

Das Steak kommt zu Anfang auf die direkte Seite des Grills. Nach ca. 2 Minuten Grillzeit von jeder Seite sollte das Flank ähnlich wie der Spargel eine ansehnliche Bräune bekommen haben. Anschließend packt man das Flank in Alufolie und lässt es auf der indirekten Seite ruhen.
Durch das Ruhen kann sich der Fleischsaft setzen und das Steak gart langsam weiter.
Ich bin mir selber nie ganz sicher, wie lange man das Fleisch ruhen lassen sollte. Da der Anpfiff kurz bevor stand, habe ich das Flank nach 10 Minuten herunter genommen und 2/3 des Steaks gegen die Faser in Scheiben geschnitten, den Spargel und die Fleischstreifen auf den Teller gelegt und das ganze mit reichlich Gomasio bestreut.
Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, ist dieses "medium to rare", also mit leicht rohem Kern.
Das letzte Drittel habe ich weitere 10-15 Minuten lang ruhen lassen, dann war dieses "medium".
Eigentlich esse ich mein Steak am liebsten "medium to rare" aber durch die längere Ruhezeit kam der Geschmack der Marinade besser zur Geltung. Ist halt alles Geschmacksache. :-)

Das erste Feedback will ich sofort umsetzen und eine Zutatenliste anhängen. Da ich nicht genau weiß, ob ich die Zutatenliste aus der Weber Grill Bibel hier zitieren darf, schreibe ich einfach, was ich benutzt habe.
Hauptzutaten:
Ein ganzes Flank Steak, das liegt bei ca. 800 Gramm und reicht für 2-3 Personen
Ein Bund grüner Spargel

Für die Marinade:
5 EL Sojasauce
2 EL Zucker
3 EL Essig (Das Original-Rezept sagt hier Reisweinessig)
2 EL Öl (kein Olivenöl das wird auf dem Grill bitter)
3 zerdrückte Knoblauchzehen
½ kleine Knolle fein geriebener Ingwer
5 Eingelegte Peperoni (oder Sambal Oelek)
1 klein gehackte Zwiebel (Frühlingszwiebeln wären noch besser)
½ Bund grob gehacktes Koriandergrün

Für das Gomasio:
½ TL Salz (Ich bevorzuge Meersalz)
2 TL Sesam











Sonntag, 18. Mai 2014

Das erste Rezept - Klassischer Burger auf Roggenbrot

Hey,

das erste Rezept aus der Weber Grillbibel wurde erfolgreich umgesetzt.
Ich habe normales Rinderhack aus dem Supermarkt gewürzt und anschließend typische Burger-Patties geformt.

Man kann die Patties gar nicht groß genug machen, sie ziehen sich beim Grillen äußerst stark zusammen. Der Tipp aus der Grillbibel, dass man die Ränder etwas dicker macht, sollte man auf jeden Fall beachten. Andernfalls entsteht durch das Zusammenziehen etwas, was mehr Ähnlichkeit mit einer Frikadelle hat, anstatt einem Burger.



Wenn man die Patties etwas (30 - 60 min) in den den Froster legt, werden diese etwas härter und man kann sie einfacher auf den Grill legen.

Für das Topping habe ich einfach ein paar Zwiebeln klein geschnitten, nicht zu dünn, und diese in Butter und Zucker in der Pfanne karamellisiert.





Anschließend die Patties auf den Grill legen. Nach etwa 8 Minuten sollten diese "well-done" sein. Es reicht, wenn man sie einmal -nach 2/3 der Zeit- wendet. Direkt nach dem Wenden etwas Käse auf den Burger legen, damit dieser schön verlaufen kann. Bei diesem
herzhaften Burger kann man ruhig einen kräftigen Käse nehmen.
In der Zwischenzeit kann man die Brote mit den karamellisierten Zwiebeln belegen.
Das Ganze dann zusammenklappen und der Burger ist fertig. Wer möchte, kann den fertigen Burger nochmal kurz auf den Grill legen, damit das Brot etwas kross wird.